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Kolik bei Eseln - Anzeichen und unsere Geschichte

Esel verhalten sich bei einer Kolik anders als Pferde. Unbehandelt kann dies Problemlos zum Tod des Tieres führen. Deswegen sollte man sofort handeln! Hier findet ihr die Anzeichen einer Kolik bei eurem Esel und unsere Geschichte zu Sinas Kolik. 


Wenn die Lebensfreude durch Krankheit verschwindet leiden Tierbesitzer mit ihrem Liebling
Wenn die Lebensfreude durch Krankheit verschwindet leiden Tierbesitzer mit ihrem Liebling

Anders als bei Pferden die bei Bauchschmerzen unruhig werden, bleiben Esel bei einer Kolik ruhig und ziehen sich zurück. Außerdem wälzen sie sich selten, fressen nichts und wenn man den Bauch anfasst merkt man das er hart und angespannt ist. Außerdem sind keine Darmgeräusche zu hören. 

Gerade bei Eseln die evtl nur auf der Weide stehen oder nicht regelmäßig trainiert werden kann es durch das zurückziehen passieren das die Kolik erst zu spät bemerkt wird.

Bemerkt man nun diese Symptome bei seinem Tier ist erstmal bewegung wichtig. Mit Glück kann die Kolik dadurch schon gelöst werden, allerdings sollte in jedem Fall der Tierarzt geholt werden. Während man wartet sollte man im Schritt mit dem Tier herumgehen. Der Tierarzt kann dem Tier ein Krampflösendes Mittel geben oder weitere Tipps geben.

Wichtig ist keine Panik zu schieben! Damit hilft man sich nicht und dem Tier, das die Aufregung spürt, sowieso nicht. Ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren, damit hilft man seinem Tier am besten.

 

Welche Gründe kann eine Kolik eigentlich haben?

- Blähungen 

- Magenüberlastung

- Darmverlegung

- Darmverklemmung

- Kolik durch ein Blutgerinnsel

- Bauchfell-Entzündung

- Parasitenbefall

- Falsches/schlechtes Futter

- Darmverschiebung

- Darmverletzungen der Stute bei der Geburt eines Fohlens

- Kann auch bei alten Tieren auftreten


Auch wir blieben nicht von einer Kolik verschont. Somit war der Dezember im Jahr 2016 der schlimmste Monat für Sina und mich in unserer gemeinsamen Zeit. Gleichzeitig hat es uns aber auch sehr zusammengebracht.

Zu der Zeit war Sina trächtig. Die Schwangerschaft verlief reibungslos und im darauffolgenden Jahr sollte das Fohlen kommen.

Sie stand in ihrer Herde bestehend aus einem Esel Wallach und einem Shetty Hengst, von dem sie auch trächtig war.

Leider gibt es immer noch Menschen die der Meinung sind das Tiere Allgemeingut sind. Menschen die meinen sie müssen alles mögliche an Küchenabfällen und Brot verfüttern was sie finden können und das trotz verbot und Schildern.

 

Anfang des Monats fiel mir einmal auf das sie etwas träge war. Da sie aber normal fraß dachte ich sie hat einfach keinen guten Tag. Als ich zwei Tage später wieder zu ihr kam war sie noch langsamer und verweigerte jegliches Futter. Zu der Zeit wusste ich noch nicht das sich eine Kolik bei Eseln anders äußerte als bei Pferden.

Also sagte ich ihrer (damals noch) Besitzerin bescheid die mir dann schnell erklärte das sie vermutlich eine Kolik hat. 

Zuerst habe wir es noch mit Tee mit Honig und eingeweichten Heucobs versucht, dann haben wir einen Tag später den Tierarzt geholt(Der nicht das letzte mal kam). Der gab ihr zwar Krampflösende Mittel, aber wirklich besser wurde es nicht. ich ging jeden Tag ein paar Minuten mit ihr Spazieren und saß einfach bei ihr. 

Fast einen Monat lang hat sie kaum oder gar nichts gefressen. Dadurch das sie ja sowieso schon sehr dünn war war ihr auch sofort zu kalt und sie brauchte dauerhaft eine Decke. 

Sie wurde immer schwächer und es war kein schöner Anblick von meiner kleinen die ganz erschöpft im Unterstand lag, zu schwach um wirklich aufzustehen.

 

Der Tierarzt selber hat nicht dran geglaubt das sie überlebt und ganz ehrlich: Keiner von uns hat das. Aber irgendwann fing sie an wieder zu fressen. Irgendwann ging es bergauf und zum Januar war fast alles wieder gut. Sie erholte sich langsam wieder. 2 Wochen nachdem sie wieder fraß hatte sie dann die Todgeburt. Uns war klar dass das Fohlen nicht überleben würde, und wir waren froh das es von selber raus kam, ansonsten wäre die Gefahr gewesen das Sina eine Vergiftung bekommen würde. Keine Stunde nachdem sie die Todgeburt hatte war ich bei ihr und hab den ganzen Tag bei ihr verbracht. Ihr Wasser aus einer Plastikflasche gegeben und immer wieder Futter gegeben weil sie nicht aufstehen konnte.


Das war wirklich die schlimmste Zeit für uns beide, trotzdem habe ich das Gefühl das uns das wirklich zusammen geschweißt hat. Wir waren alle erstaunt, aber sie hat nicht aufgehört zu Kämpfen und hat diese schlimme Kolik überlebt. Ich weiß das es nicht für alle Pferde und Esel gut ausgeht. Deswegen achtet immer ganz genau wie euer Tier sich verhält! Damit kann man ihnen und uns viel Ersparen oder zumindest rechtzeitig handeln

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Kommentare: 2
  • #1

    Bernadette Seemüller (Sonntag, 06 Januar 2019 21:44)

    Wow, wirklich berührende geschichte, super dass du es geschrieben hast, viele wissen das bestimmt nicht obeohl das ein wirklich wichtiges thema ist❤️

  • #2

    Birgit (Samstag, 27 Januar 2024 11:48)

    Wie lange ist sie denn nicht aufgestanden?