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So gestaltest du die Koppel für deine Tiere interessanter

Für Pferde ist es das schönste draußen mit Kumpels auf der Wiese zu stehen und sich die Sonne aufs Fell scheinen zu lassen. Aber trotzdem gibt es Möglichkeiten die Koppel und das Paddock noch Pferdefreundlicher zu gestallten. Pferde sind Bewegungstiere und die meisten Ausläufe bieten kaum Anreiz sich wirklich zu bewegen. Außerdem sind kahle Flächen ziemlich langweilig. Wie wir unseren Tieren Abwechslung bieten, was man alles tun kann um die Tiere dazu zu bringen sich so viel wie möglich zu bewegen oder wie ihr ihnen einfach etwas gutes tun könnt findet ihr in diesem Beitrag!

 

Ich übernehme keine Haftung für Unfälle oder Krankheiten die beim Nachmachen passieren. Ich versuche genau zu beschreiben worauf zu achten ist.


Der Besen


Besen auf verschiedenen Höhen sorgen dafür das für jedes Tier dias richtige dabei ist.
Besen auf verschiedenen Höhen sorgen dafür das für jedes Tier dias richtige dabei ist.

Es gibt ja die Möglichkeit im Reitsporthandel Kratzmöglichkeiten zu kaufen z.B. in Form von Kratzmatten die man etwa an Bäumen oder an den Unterstand machen kann. Eine alternative dazu sind ganz normale Straßenbesen! Diese könnt ihr überall anschrauben (aber Achtung! Nur an Dingen die die Kraft eures Pferdes beim Kratzen aushalten) Wir haben unsere Besen am Unterstand und an unserem Baumstamm (dazu später mehr!) und unsere Tiere nutzen diese super gerne. Es gibt im Landmarkt sogar Besen mit extra harten Borsten damit diese länger halten. Die Besen muss man nach einiger Zeit zwar austauschen weil die Borsten irgendwann abknicken, aber wenn ihr euren Tieren was gutes Tun wollt ist das definitv eine tolle Möglichkeit! Und noch ein Tipp: Macht den Besen lieber mit zu vielen Schrauben fest damit der Besen nicht abreißen kann.


Baumstämme

Große, schwere Bäumstämme sind ebenfalls eine tolle Beschäftigung und Kratzmöglichkeit. Daran kann man natürlich auch einen Besen anschrauben. Wichtig dabei ist das die Baumstämme so standhaft sind das sie nicht umgeschubst werden können, ansonsten kann es sehr gefährlich werden. Außerdem sollten die Baumstämme nicht giftig und unbehandelt sein. Wir haben drei große Baumstämme, auf beiden Koppeln und im Paddock. Die Tiere lieben es sich da ran zu kratzen. Außerdem ist es eine tolle Sitzgelegenheit und Ablagemöglichkeit. Tipp: wenn man die Rinde abmacht halten die Stämme länger da sich darunter keine Feuchtigkeit sammeln kann.


äste

Egal ob große oder kleine, zum knabbern, Spielen oder zum Kratzen, Äste machen sich auf Pferdekoppeln immer gut. Geeignete Sorten sind z.B. Birke, Obstbäume, Weide, Haselnuss, Flieder, Erle, Pappel oder Ulme. 

 

Kleine Äste sind super als Beschäftigung und Snack. 

Große Äste können als Natürliche Hindernisse oder ebenfalls als Kratzmöglichkeit auf die Koppel gelegt werden.  Da die Pferde auch mal daran knabbern, sollten sie natürlich ungiftig sein. Außerdem ist darauf zu achten das sie z.B. durch genügende Verzweigungen fest auf dem Boden liegen und nicht umkippen wenn sich die Pferde daran kratzen. Bei großen  Ästen sollte darauf geachtet werden das die Pferde nicht hängen bleiben können wenn sie drüber Springen.


Bälle

Es gibt im Reitsporthandel extra Bälle für Pferde. diese sind so konzipiert das sie nicht kaputt gehen wenn die Pferde hinein beißen oder darauf treten. Meist haben diese Bälle eine Art Henkel damit die Pferde den Ball damit herum Tragen können. Diese Bälle lassen sich auch gut in der Box, am Unterstand oder an Bäumen aufhängen. Dabei ist darauf zu achten das die Pferde sich dort nicht mit den Beinen verfangen können. Bälle die nicht aufgehängt werden sollten nur unter Aufsicht auf den Boden zum Spielen gelegt werden um das Verletzungsrisiko zu vermeiden.


Reifen

Große Reifen kann man Vielseitig verwenden. Durch ihre Größe können die Pferde sie nicht verschieben und nicht so leicht hängen bleiben. Man kann auch eine stabile Holzplatte darauf befestigen um eine Art Podest zu bauen, oder man füllt einen, oder mehrere Reifen neben und übereinander mit Sand. Der Sand (oder Kies) muss so fest sein das die Pferde sich gefahrlos darauf stellen können ohne einzusinken. Damit kann man dann ganze Parcours fertigen über die die Pferde laufen können. Wichtig ist aber natürlich immer das die Reifen nicht kippen können, Löcher vorhanden sind usw.

 

Bei kleineren Reifen ist das Verletzungsrisiko höher, deswegen sollte man sie nicht einfach so auf die Koppel legen ohne Aufsicht. Allerdings kann man aus den kleinen Reifen ebenfalls ein Podest bauen, Oder aber man hängt sie auf z.B. in einem Baum. Aber bitte so hoch das die Beine nicht hinein geraten können! Wobei dies bei öfter Steigenden Pferden nicht empfehlenswert ist.


Wälzplätze

Pferde, Esel & Co. Wälzen sich gerne, vor allem im Sand. Wer seinem Tier etwas gutes tun möchte kann auf einen Teil der Koppel oder des Paddocks einen Platz zum wälzen machen. Dort kann man Sand hinein geben und z.B. mit Ästen vom Rest der Koppel trennen damit der Sand nicht so vertreten wird. Man wird schnell merken wie sehr die Pferde es genießen ein Sandbad zu nehmen. Der Wälzplatz sollte im Idealfall groß genug für mindestens 2 Pferde sein.


Hügel und Bäume

Wer, wie ich, nicht mit einer besonders Spannenden und abwechslungsreichen Koppel gesegnet ist, kann sich mit ein bisschen aufwand auch selber Helfen. Voraussetzung ist natürlich das es die eigene Koppel ist oder man die Genehmigung des Besitzers hat. Hügel können z.B. mit Erde aufgeschüttet werden. Dieser sollte festgedrückt werden damit die Pferde nicht rutschen oder einsinken. Am besten warte man ab bis der Hügel mit Gras bewachsen ist und trittsicher ist. Als zusätzlichen Anreiz  zu klettern kann dort dann ein Heunetz oder ähnliches aufgehängt werden. Bäume können als Schattenspender verwendet werden, dabei ist auf giftige Sorten zu achten. Obstbäume sind gut geeignet, allerdings sollte man in der Erntezeit darauf achten das die Tiere nicht alle Früchte auffressen. Am besten umzäunt man zusätzlich den Stamm damit die Pferde diesen nicht abknabbern können.

 


lange Laufwege

Lange Laufwege bedeuten viel Bewegung für die Tiere. Deswegen ist es sinnvoll lange Laufwege für die Pferde zu schaffen. Anstatt zum Beispiel Vom Paddock nur ein Tor zur Koppel zu machen kann man einen Weg außen an der Koppel entlang anlegen bei dem die Pferde erst am Ende auf die Koppel gelangen. Wenn dann auch noch Wasser nur auf dem Paddock vorhanden ist müssen die Pferde immer wieder eine längere Strecke zurücklegen um an Wasser zu kommen. Der Weg sollte dabei immer breit genug sein das sich die Pferde bei Rangeleien nicht verletzen oder den Zaun niederreißen. Dann besteht natürlich noch die Möglichkeit den Weg mit verschiedenen Untergründen zu versehen wie z.B. Kies oder Im Weg liegende Äste uvm.


Bachläufe zum Trinken

Manchmal hat man das Glück das sich auf der Koppel ein kleiner Bach befindet aus dem die Pferde trinken können. Wichtig ist das das Ufer Flach genug ist das die Pferde sicher daraus trinken können. Das Wasser sollte nicht allzu tief sein und der Bach nicht zu breit, Außerdem gibt es noch die Möglichkeit einen künstlichen Bachlauf anzulegen, dies ist natürlich etwas aufwendig, kostet Geld und vor allem Zeit. Passende Anleitungen dazu gibt es im Internet. Solche Bachläufe sind auch super um die Koppel quasi zu teilen damit die Pferde durch das Wasser laufen müssen um auf die andere Koppelhälfte zu kommen. Dabei muss der Bach zu 100% sicher sein. Allerdings gibt es auch Pferde die sich nicht ans Wasser heran trauen, dies muss solchen Tieren dann langsam gelernt werden. Zusätzlich sollte immer, egal ob ein echter oder künstlicher Bachlauf, eine alternative für Wasser vorhanden sein falls der künstliche Bach mal nicht funktioniert oder das Wasser im Bach mal nicht in Ordnung sein sollte


Die Koppel seiner Tiere schön zu gestallten kann extrem Zeitaufwendig sein. Allerdings kann man die meisten Vorschläge die hier Aufgezählt sind recht kostengünstig nachmachen und bringen dem Pferd viel Freude. Und zu sehen wie sein Tier sich auf der Weide so richtig wohlfühlt entschädigt doch die ganze Arbeit ;)